Drohnen Kenntnisnachweis -§21d & §21e – wann ist er nötig?

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Obwohl in Deutschland nicht für alle Arten von Drohnen und Einsatzzwecke ein sogenannter Drohnenführerschein vorgeschrieben ist, ist es durchaus ratsam den Kenntnisnachweis abzulegen. Ganz gleich welche Drohne du fliegst, der bestandene Nachweis macht sich immer gut in der Tasche. Alle Infos zum Drohnen Kenntnisnachweis und wie Du diesen erhältst, haben wir hier zusammengefasst.

Vor ab gilt es zu erwähnen, dass in Deutschland zwei verschiedene Arten von Kenntnisnachweis erhältlich und je nach Einsatzzweck sogar vorgeschrieben sind. Auf die Unterschiede der beiden Kenntnisnachweise gehen wir hier im Detail ein.

Drohnenkenntnisnachweis Infos

Am 07. April 2017 ist die vom zuständigen Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) novellierte Luftverkehrsordnung (LuftVO) in Kraft getreten. Teil dieser „Verordnung zur Regelung des Betriebes von unbemannten Fluggeräten“ sind auch verschärfte Vorgaben für den Betrieb von privat genutzten Flugmodellen.

Unabhängig davon, ob es sich um ein Flächen-, Helikopter-, Gleitschirmflieger-, Fallschirmspringer- oder Raketenmodell, einen Modellballon oder einen Multicopter handelt, ist gemäß § 21a Abs. 4 LuftVO ab dem 01. Oktober 2017 außerhalb von Modellfluggeländen mit Aufstiegserlaubnis (AE) für das Steuern eines Flugmodells mit mehr als 2 Kilogramm Startmasse ein Kenntnisnachweis vorgeschrieben. Unabhängig vom Abfluggewicht des Flugmodells ist dieser Nachweis zudem die Voraussetzung dafür, um auch außerhalb von Modellfluggeländen mit AE in einer Flughöhe von mehr als 100 Meter über Grund fliegen zu dürfen.

Eine Ausnahme bilden hierbei Drohnen/Multicopter, denn für diese gilt abseits von Modellfluggeländen mit AE und unabhängig vom Startgewicht des Modells auch für Inhaber eines Kenntnisnachweises eine ausnahmslose Flughöhenbegrenzung von 100 Meter.

Für Modellflugbetrieb auf Modellfluggeländen, für die eine AE erteilt wurde, ist bei Anwesenheit eines Flugleiters kein Kenntnisnachweis erforderlich.

Drohnenkenntnisnachweis §21d

Gewerbliche Piloten mit einem Fluggerät mit einer Startmasse von mehr als zwei Kilogramm benötigen den Kenntnisnachweis nach § 21d einer durch das LBA anerkannte Stelle.

Die Teilnahme zum Kenntnisnachweis ist eine theoretische Prüfung wo der Teilnehmer 75% der Fragen jeden Fachgebietes – A) Luftrecht & Luftraumordnung, B) Meteorologie, C) Anwendung/Flugbetrieb & Navigation – richtig beantwortet haben muß. Für Hobby-Piloten ist eine solche Lizenz aber definitiv nicht nötig!

Die Lizenz muss vor Ort an einer Prüfstelle abgelegt werden, die Fragen können nicht wiederholt werden. Es gibt unterschiedliche Anbieter, welche die Lizenz zur Ausstellung des Kenntnisnachweis § 21d LuftVO haben.

Der TÜV SÜD zum Beispiel bietet den Kenntnisnachweis zum Betrieb unbemannter Fluggeräte nach § 21d LuftVO in München an. Die Kosten betragen nur 109 € inkl. Mehrwertsteuer. Die Terminbuchung und Bezahlung kann direkt online vorgenommen werden.

Rechtzeitiges Lernen mit Lernmaterialien und Online-Kursen im Vorfeld ist auf jeden Pflicht!

Kenntnisnachweis §21d

Mehr Infos dazu hier…

Drohnenkenntnisnachweis §21e

Der Drohnen Kenntnisnachweis gemäß § 21 e kann über den DMFV Online erworben werden. Das Zertifikat über den Abschluss im PDF Dokument & eine Ausweiskarte kostet 26,75€ und ist 5 Jahre gültig. Der Kenntnisnachweis gemäß §21e gilt nicht für gewerbliche Piloten!

Den Kenntnisnachweis nach §21e kann praktisch jeder erlangen, die Fragen können beliebig oft wiederholt werden, bis die Prüfung bestanden ist. Die komplette Prüfung kann online erfolgen.

Trotz der Try and Error Möglichkeit kann man den Kenntnisnachweis einen gewissen Lerneffekt nachsagen und somit sollte jeder am Ende auf jeden Fall die Basics des Drohne Fliegen in Deutschland kennen.

Wann darf ich ohne Drohnen Kenntnisnachweis fliegen?

Du darfst deine Drohne ohne Kenntnisnachweis §21d und §21e fliegen, wenn die Drohne ein Abfluggewicht unter 2 Kilogramm liegt und NICHT gewerblich genutzt wird.

Doch auch bei rein privater Nutzung und leichteren Drohnen ist ein Kenntnisnachweis für die Drohne kein Fehler und kann in bestimmten Situationen sogar vorteilhaft sein.

Welche Vorteile bringt der Kenntnisnachweis für die Drohne?

Wenn Du den Kenntnisnachweis für die Drohne abgeschlossen hast, erhältst du ein offizielles Zertifikat und einen Ausweis in Form einer Scheck-Karte. Dieser Nachweis eignet sich zur Vorlage bei Drohnen-Versicherungen und natürlich auch im Falle einer Kontrolle.

Sollte nämlich die Polizei oder ein Ordnungsamt „Jagd“ auf Drohnenpiloten machen, so schindet ein Kenntnisnachweis der DMFV doch ordentlich Eindruck und oft hat sich die Sache erledigt.

Auch bei der Beantragung von Sondergenehmigungen und Fluggenehmigungen bei Ämtern kann der Drohnen Kenntnisnachweis förderlich wirken. Wir jedenfalls haben den Kenntnisnachweis immer in der Tasche. Es kann ja niemals schaden und günstig ist er zudem noch dazu!

Kenntnisnachweis §21e

Hier kannst Du den Nachweis §21e ablegen

Tipp – Sicher fliegen mit der DFS Drohnen-App

Seit geraumer Zeit ist in den App-Stores iOs und Google Play Store die DFS-DrohnenApp kostenfrei erhältlich. Die App informiert die Nutzer über geltende Regeln und Vorschriften im jeweiligen Gebiet und zeigt auf einer Karte sofort an, ob geflogen werden darf oder nicht.

DFS Drohnen App Sicherheitskarte
Die App zeigt deutlich wo geflogen werden darf…
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