Grundlagen der Drohnenfotografie

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Drohne an, loslegen, Aufnahme drücken und schon ist das perfekte Foto im Kasten! Nun, ganz so einfach ist es leider nicht, denn wer mit der Drohne fotografieren will, der sollte auch die Grundlagen der Drohnenfotografie kennen. Diese unterscheiden sich minimal von den Grundlagen der herkömmlichen Fotografie. Wir verraten dir in diesem Beitrag, worauf Du beim fotografieren mit der Drohne achten musst.


Grundlagen der Drohnenfotografie

Die Drohne hat sich in den letzten Jahren zu dem beliebtesten Fluggerät für die Erstellung von Luftaufnahmen gemausert. In der Zeit vor 2013 war es nur mit viel Aufwand möglich, eine Drohne für Privatzwecke zu bekommen. Im Grunde musste man sich die benötigten Bauteile selber organisieren und anschließend zusammenbauen, daher waren Drohnen in dieser Zeit nur etwas für erfahrene Bastler. Doch mittlerweile sind sie zu einem echten Livestyle-Produkt geworden. Die Märkte reagieren darauf und bieten nun eine Vielzahl an Modellvarianten und Ausstattungen an. Auch in Drohnen Online-Shops findet man immer mehr Kamera-, Selfie-, Race- sowie Inspektionsdrohnen, um hier nur eine kleine Auswahl zu nennen.

Planst auch du die Anschaffung einer solchen Drohne? Dann sollten Du unter anderem auf folgende Punkte achten: Die Auflösung der Kamera sollte mindesten 12 Megapixel betragen, ein großer Bildsensor, mindestens 1 Zoll, ist ideal um ansprechende Aufnahmen zu erstellen. Ein solcher Bildsensor ist beispielsweise in der DJI Phantom 4 Pro verbaut. Sollte Dir ein eher kleines Drohnenmodell vorschweben, bedenke dabei, dass die Bildauflösung mit sinkender Größe des Bildsensors geringer ausfallen wird, in diesem Fall wäre eventuell die DJI Mavic Pro etwas für Dich.

Kameradrohnen werden sehr häufig mit einer fest verbauten Kamera ausgestattet. Ist dies der Fall, sollte man darauf achten, dass das eingebaute Objektiv eine Brennweite zwischen 20 und 35 mm besitzt. Als Bildformat sollten sowohl JPG und RAW wählbar sein. 

DJI Mavic Air Test und Erfahrungen

Um einen sicheren Flug zu gewährleisten und Abstürze so gut es eben geht ausschließen zu können, haben sich Drohnenmodelle bewährt, die mit 6 Rotoren ausgestattet sind. Sollte dennoch einer dieser Rotoren ausfallen, ist es immer noch möglich, die Drohne ohne Schäden zum Boden zurück zu bringen. Damit Du in Ruhe Luftaufnahmen machen kannst, solltest Du bei der Anschaffung gleich zwei Akkus erwerben. Diese sind zwar preislich spürbar, jedoch ist man deutlich flexibler und muss nachdem der erste Akku verbraucht ist, nicht gleich sein Vorhaben verschieben.

Die Profidrohnen werden ohne Kamera ausgeliefert, besitzen jedoch bereits für den Kameraeinbau einen entsprechenden Einsatz. In diesen wird dann die gewünschte Kamera eingesteckt. Zu diesem Modell muss man ganz klar sagen, dass sie nicht für Anfänger geeignet sind, die Bedienung erfordert viel Know-How in Sachen Bild- und Drohnentechnik. Die gängigen Multikopter besitzen, je nach Ausführung und Hersteller, Flugzeiten zwischen 10 und 30 Minuten. Diese Zeitspanne ist optimal, um schöne Luftaufnahmen erstellen zu können. Was die Flugreichweite anbelangt, lässt sich sagen, dass praktisch alle Modelle weiter fliegen können, als gesetzlich erlaubt ist. Ein Flug in Sichtweite sollte aber so oder so stets eingehalten werden.

Drohnen Aufnahme Buddha Mountain Pattaya


Kameraeinstellungen für Luftaufnahmen

Grundsätzlich ist die Aufnahme von Luftbildern keine schwierige Sache und die Automatik unterstützt Dich dabei, schöne Ergebnisse zu erzielen. Wer sich jedoch nicht auf die Automatik verlassen möchte, kann mit diesen Tipps die Einstellung ganz einfach selbst übernehmen:

Die Blende

Nur, wenn man dafür sorgt, dass Licht in ausreichender Menge auf den Bildsensor trifft, werden schöne Bilder erzielt. Daher sollte man die Blende möglichst weit öffnen, denn auf diese Weise reduziert sich die Belichtungszeit. Abhängig von der Sensorgröße liegt ein optimaler Blendenwert zwischen 5.6 und 8, so erhalten die Luftaufnahmen die gewünschte Schärfe. Leider können nur bei den wenigsten Drohnen die Blende verstellt werden. Bei der neuen DJI Mavic 2 Pro ist es jedoch möglich.

ISO Wert

Bei den modernen Kameras kannst Du ohne Bedenken den ISO Wert auf 6400 einstellen. So wird die Kamera immer auf den richtigen Wert, der gespeichert ist, zurückgreifen. Grundsätzlich sagt man, ein verrauschtes Bild durch einen hohen ISO Wert ist besser als ein Bild, welches später am Computer bearbeitet werden muss, weil es zu lange belichtet und dadurch unscharf wurde.

Belichtungszeit

Die Belichtungszeit sollte extrem kurz gehalten werden, dies ist gerade bei Luftaufnahmen sehr wichtig, denn die Vibrationen während des Flugs lassen das Foto ansonsten unscharf werden. Ist die Drohne mit einem Gimbal (Bildstabilisator) ausgestattet, werden die Vibrationen ausgeglichen. So lässt sich auch mit längeren Belichtungszeiten arbeiten.

Weißabgleich

Moderne Kameras besitzen einen nahezu perfekten Weißabgleich, hier kann man sich getrost auf die Automatik verlassen. Ausnahmen machen allerdings die Panoramaaufnahmen. Hier solltest Du den Weißabgleich manuell mit den Wetterverhältnissen abgleichen.

Autofokus oder manueller Fokus?

Luftaufnahmen sollten stets mit einem automatischen Fokus gemacht werden, denn den Fokus manuell einzustellen, ist durch die ständigen Vibrationen eher ein Glücksspiel. Grundsätzlich kann man sagen, dass es keine Situation gibt, in der man nicht den automatischen Fokus benutzen kann. Besitzt das verwendete Objektiv keinen Autofokus, stellt man dieses am besten auf unendlich ein.

Raw oder JPG

Für den Fall, dass Du Dich bereits etwas besser mit dem Thema Bildbearbeitung auskennst, solltest Du Deine Bilder im RAW-Format aufnehmen – so gehen keine Bilddaten durch eine Komprimierung verloren. Dies hat den Vorteil, dass der Dynamikumfang von Himmel und Boden erhalten bleibt. Um die RAW-Dateien bearbeiten zu können, benötigt man jedoch ein wenig mehr Zeit, denn in Bearbeitungsprogrammen wie Capture One oder Adobe Lightroom werden die Bilder erst entwickelt. Günstigere Drohnen sind meistens mit einer Kamera ausgestattet, die nur im JPG–Format aufnehmen kann. In diesem Fall macht es oft Sinn, drei Bilder in Folge aufzunehmen. Diese können in der späteren Bearbeitung zu einem Bild multipliziert werden, denn so erhält das Bild mehr Kontrast und Tiefe.

Sonnenaufgang Jesolo Beach mit der DJI Mavic

Das Bild wurde mit der DJI Mavic Pro in RAW aufgenommen und anschließend mit Lightroom bearbeitet. Das Bild wurde zudem absichtlich etwas unterbelichtet, sodass der Himmel nicht ausbrennt.

Aufnahmen unterbelichten

Sind die Lichtquellen zu stark und brennen bestimmte Bereiche komplett aus, besteht im Nachhinein keine Möglichkeit mehr, diese zu bearbeiten. Daher solltest Du etwas dunklere Aufnahmen erstellen, diese lassen sich später besser bearbeiten. Stelle also die Blendenstufe lieber etwas unterbelichtet ein.

Besonderheiten und weitere Infos

Viele Aufnahmen werden gerade dadurch zu etwas besonderem, wenn diese gegen die typischen Regeln verstoßen und beispielsweise nicht nach dem goldenen Schnitt oder der Drittelregel erstellt werden. Versuche, die Dinge umzusetzen, die Dir persönlich gefallen und traue Dich dabei ruhig an etwas Neues. Wenn Du Dir einen weiteren Überblick zum Thema verschaffen möchtest, kannst Du im E-Book vom Schweizer Fotografen Patrik Walde stöbern.

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